Überführung analoger Radwegeinformationen des Kreisinformationssystems für den Landkreis Leipziger Land in ein GIS (ArcView) mit gleichzeitigem Aufbau einer Oracle-Datenbank
Studienarbeit 2001
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Einleitung
- Aufgabe des Bauplanungs- und Wirtschaftsförderungsamtes des Landratsamtes Leipziger Land:
--> Koordinierung und Planung von Radwegen
- bisher: analoge Folie (1:30 000) und Papierkopie (1:40 000)
--> Lesbarkeit eingeschränkt, nur übersichtskarte
- daher: neue grossmassstäbige Karte benötigt:
- kompatibel zu existierenden Daten
- ohne grossen Personal- und Zeitaufwand aktualisierbar
- erweiterbar
Arbeitsgrundlagen:
- Planungsunterlagen (Texte, Fotos)
- Gutachten örtlicher Radwandervereine (nicht vollständig vorliegend)
- Analoge Folie (1:30 000)
- GIS ArcView 3.2 von ESRI (lokaler Arbeitsplatz)
- DBMS Oracle 7.3.4 (UNIX-Server)
- Local Area Network (LAN)
- digitale georeferenzierte Topographische Karte 1:10 000 (flächendeckend, blattschnittfrei, randangepasst)
Vorarbeiten
- Erstellung eines logischen Konzeptes
- Literaturrecherche, Mitarbeiterbefragungen --> Sammlung von Radwegmerkmalen
- Extraktion der relevanten Merkmale --> Inhalt der Datenbank
- Metadaten:
- Erfassungsdatum (Aktualität der Daten)
- Bearbeiter (Dokumentation von Veränderungen, Ansprechpartner)
- Datenquelle (Herkunft der Daten, Qualität der Daten)
- Radwegmerkmale:
- Name (nur Radwege 1. und 2. Priorität)
- Nutzung (Tourismus, Schüler- und Alltagsverkehr)
- Zustand (3 Zustandsklassen, Art und Beschaffenheit des Belages -> Schlaglöcher/Pfützen, Dokumentationen lokaler Vereine, nicht vollständig)
- Belag (6 Belagsarten, Dokumentationen lokaler Vereine, nicht vollständig)
- Breite (Datengrundlage: Beschilderung nach StVO, 3 Klassen, nicht vollständig)
- Gemeinde (Radwegstück kann in einer von 24 Gemeinden des Landkreises liegen)
- Planung (Ist Radweg geplant oder nicht? - Booleantyp)
- Strassenbenutzung (Ist Radweg Teil der Strasse oder separat? - Booleantyp)
- Belastung (Bedingung 1: Radweg liegt auf der Strasse, Bedingung 2: erhöhtes Kfz-Aufkommen -> ist bei Bundes-, Staats- und Kreisstrassen der Fall - Booleantyp)
Digitalisierung
- Vorüberlegungen: Stützpunkte setzen bei
- Kreis- und Gemeindegrenzen
- änderung von Merkmalen Belag, Breite, Zustand, Nutzung
- überquerung von Flüssen und Eisenbahnschienen
- Kreuzungen
- Digitalisierung
- Segmentierung --> Erstellung eines Avenue-Skriptes:
- Zerlegung der Linien an den Stützpunkten
- Durchnummerierung der Segmente (ID)
- Erstellung eines neuen Themas (*.shp) mit den segmentierten Linien (Geometrie)
- Erstellung einer neuen Attributtabelle (*.dbf) zum neuen Thema
--> diese neue Attributtabelle "SEGMENT" ist Bindeglied zwischen Geometrie im GIS und Datenbank im Oracle
Aufbau der relationalen Datenbank
- Physisches Konzept: Beschreibung der Datentypen, Relationsarten, Namen der Tabellen und Spalten
- 3 Arten von Tabellen:
- Tabelle "SEGMENT"
- Merkmalstabellen
- Referenztabellen
- Relationen zwischen den 3 Tabellenarten:
- Tabellen müssen in 3. Normalform sein --> 2 Spalten, eine davon ID-Spalte
- Datenbankerstellung:
- Erstellung der Merkmalstabellen:
create table <Tabellenname>
(<Spaltenname der 1. Spalte> number(10,0) not null primary key,
<Spaltenname der 2. Spalte> <Datentyp der 2. Spalte>);
insert into <Tabellenname>
(<Spaltenname der 1. Spalte>, <Spaltenname der 2. Spalte>)
values
(<Wert der 1. Spalte>, <Wert der 2. Spalte>);
- Erstellung der Tabelle Segment:
- Erstellung der Referenztabellen (auf Grundlage der Tabelle "SEGMENT"):
create table <Referenztabellenname>
as select SEGMENT_ID from SEGMENT
where SEGMENT_ID > 0;
alter table <Referenztabellenname> add
primary key (SEGMENT_ID);
alter table <Referenztabellenname> add
<Spaltenname der 2. Spalte> number(10,0) [default <Defaultwert>];
alter table <Referenztabellenname> add
foreign key (<Spaltenname der 2. Spalte>) references
<Merkmalstabellenname> (<Primärschlüsselspaltenname der Merkmalstabelle>);
update <Tabellenname>
set <Spaltenname der 2. Spalte> = <Neuer Wert>
where <Bedingung>;
- Überprüfung der Datensätze der erstellten Tabellen auf logische Konsistenz mittels einfacher SQL-Anweisungen (SELECT)
- Anbindung der Datenbank an die Geometrie im GIS
- Herstellung einer Verbindung über die ODBC-Schnittstelle
- Verbinden der abgefragten Tabellen mit der Attributtabelle --> Ergebnis:
Aktualisierung
- Ziel: interaktive (beidseitige) Verbindung zwischen Geometrie und Datenbank
- aber derzeit kein Zugriff von Oracle auf Daten im ArcView möglich
--> nur einseitige Verbindung
--> Änderungen in der Datenbank
--> Änderungen in der Geometrie
- Änderungen in der Datenbank über SQL-Befehle (bei jedem ArcView-Neustart: automatische Aktualisierung der eingefügten Daten)
- Änderungen in der Geometrie:
- im ArcView mittels Avenue-Skript
- in der Oracle-Datenbank über SQL-Befehle oder über grafische Editierung im Programm MS Query
Zusatzinformationen
- Problempunkte
- Gefahrenpunkte
- Sehenswürdigkeiten
- Digitalisierung dieser Punkte
- Bearbeitung im ArcView --> Avenue-Skript:
- Erstellung einer neuen Attributtabelle (*.dbf) mit den Spalten ID, X, Y
- Durchnummerierung der Punkte (ID)
- Einfügen der Koordinaten der Punkte
- überschreiben der alten Attributtabelle
Grafische Gestaltung
- Zweck:
- Gefahren- und Problempunkte sofort erkennen
- Abheben von den mehrfarbigen Grundkarten
- Sofortige Unterscheidung wichtiger Merkmale
- Endprodukt:
Ausblick in die Zukunft
- interaktive Verbindung schon jetzt über MS Access möglich, daher:
- Konvertierung der Oracle-Datenbank in Access-Datenbank
- Verknüpfung der Access-Datenbank mit ArcView
- Verknüpfung von ArcView mit Access-Datenbank
- Datenbank ins Internet stellen --> Nutzung durch Gemeindeverwaltungen möglich